Kein rechter Winkel
Der Bau einer Wohnanlage in den denkmalgeschützten Hallen der Bodan-Werft am Bodensee war nur mit kreativer 3D-Planung machbar. Anspruchsvolle Stützen in SB2 erforderten zudem eine Sonderschalung – Meva lieferte.
In Kressbronn entsteht direkt am Seeufer die anspruchsvolle Wohnanlage „Leben am See“ mit Blick auf die Alpen und den Yachthafen nebenan. Zwei der acht Gebäude werden auf dem Kulturdenkmal Bodan-Werft errichtet, das zu dem Gelände der früheren Werfthallen 2 und 3 gehört.
„Wohnen in der Werft“
In der 1919 von der Bodan-Werft Metallbau GmbH & Co. KG gegründeten Spezialwerft liefen einst Fähren, Dampfer und sogar kleinere Party-Yachten vom Stapel. Mit der Deutschen Reichsbahn als Auftraggeber spielte die Werft insbesondere für die Personen-Schifffahrt auf dem Bodensee lange Zeit eine große Rolle. Nachdem 2010 die Produktion von Schiffen eingestellt wurde, ist nun auf dem Gelände der ehemaligen Produktions-Hallen ein „Wohnen in der Werft“ vorgesehen. Besondere Schwierigkeit für das ausführende Unternehmen Geiger Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG aus Sonthofen: Heute ist das Ensemble ein Kulturdenkmal, in das die neue Wohnbebauung behutsam integriert werden kann. Es müssen die denkmalgeschützten Fassaden und Überbauten erhalten bleiben.
Außerdem erforderten geometrisch sehr anspruchsvolle Stützpfeiler in SB2 spezielle Sonderschalungen. Bei Halle 2 bleibt eine denkmalgeschützte Längs- und eine Stirnfassade aus Holz erhalten. Dahinter entsteht unter dem denkmalgeschützten Überbau aus Stahlträgern das 3-geschossige Gebäude mit Laubengängen und Wohnungen. Diese sind so geschnitten, dass jede einen Blick auf den See hat – Wände und Decken sind daher nicht rechtwinklig.
Geometrisch einzigartige Stützpfeiler
Das neue Gebäude in Halle 2 steht auf Pfeilern. Hintergrund ist, dass die Schienen und das Terrain, wo zuvor Boote zu Wasser gelassen wurden, ebenfalls erhalten bleiben müssen. Zusätzlich zu ihrer Tragfunktion sind die Stützen und Streben der Pfeiler als Dekorationselemente geometrisch komplex ausgeführt. Es gibt an den Berührungsflächen der Pfeiler und Streben untereinander sowie an den Berührungsflächen mit den Fundamenten und Decken keinen einzigen rechten Winkel, auch nicht in den Längs- und Querachsen. Zudem befindet sich die gesamte Stützen- und Strebenkonstruktion in leichter Hanglage.
Eine Schalung in der Schalung
Aufgrund der variierenden Winkel, Längen und Flächen musste Stütze für Stütze und Strebe für Strebe geplant werden. 3D-Pläne dienten als Fertigungspläne für den Bau der Holzsonderschalung. Deren Teile mussten vor Ort zwecks Stabilität und sicherer Verankerung in einer Außenschalung montiert werden. Hierzu wurden StarTec-Elemente eingesetzt. An ihnen wurden mit Hilfe von H20-Trägern die Holzteile der Sonderschalung zusammengebaut, mit Meva Stützen abgestützt, verankert und bewehrt. Alle Schritte wurden für jedes Bauteil in genauer Abfolge gemäß Meva-Montageplänen ausgeführt.