Schadensprävention
Armierung – im Neubau, in der Sanierung und bei SpezialbelägenAuf der BAB A 9 zwischen AD Holledau und der AS Allershausen werden mögliche Schwachstellen in der Tragschicht vorsorglich armiert, um die Dauerhaftigkeit der Binder- und Deckschicht zu erhöhen.
Die BAB A9 zwischen Nürnberg und München zählt mit bis zu 6.000 Fahrzeugen pro Stunde zu den meistbefahrenen Autobahnen in Deutschland. Vor allem der sehr hohe LKW-Anteil mit hohen Achslasten belastet den Straßenkörper stark und bringt den Asphaltoberbau an seine Grenzen. Häufig zeigen sich schon früh erste Schäden wie z. B. Einzelrisse oder feine Netzrisse. Um diesen Schadensbildern entgegen zu wirken, werden seit 2007 Schwachstellen in der Trag- oder Binderschicht mit Asphaltarmierungen von der Nadler Straßentechnik GmbH aus Schweitenkirchen verstärkt. Voraussetzung für den Einsatz von Asphaltarmierungssystemen ist ein tragfähiger Untergrund. Auf einem nicht-tragfähigen Untergrund ist der Einsatz nicht zielführend, da Verformungen und Spurrinnen trotzdem auftreten können.
Risswanderung unterbinden
Nadler Asphaltarmierungen eignen sich besonders, um das Durchschlagen von Reflexionsrissen in obere Schichten zu verzögern bzw. zu verhindern. Die Zugspannungen, welche hierdurch entstehen, werden im Straßenkörper als Schubkräfte verankert und verhindern so das „Wandern“ der Risse in die oberen Schichten. Im Zuge der Seitenstreifenfreigabe auf der A9 zwischen AD Holledau und der AS Allershausen werden mögliche Schwachstellen in der Tragschicht bereits im Vorfeld armiert, um die Dauerhaftigkeit der Binder- und Deckschicht zu erhöhen und eine höchstmögliche Risssicherheit zu erzielen. Sämtliche Nähte werden hier mit dem Asphaltarmierungsgitter Glasphalt G, einem hochzugfesten Glasgitter das mit 100 % polymermodifizierten Bitumen penetriert ist, verstärkt. Glasphalt G sorgt dafür, dass diese Nahtstellen nicht in die darüber liegenden Schichten reflektieren und sich als Risse widerspiegeln können. Der Einbau kann sowohl auf einer gefrästen Unterlage als auch auf einer frisch eingebauten Asphaltunterlage erfolgen. Bevor die Armierung verlegt werden kann, muss gemäß ZTV Asphalt StB 07 / 13 Tabelle 7 ca. 350 – 450 g/ m² von der polymermodifizierten Bitumenemulsion C60BP4-S aufgesprüht werden. Nachdem die Emulsion gebrochen ist, kann sofort mit der Verlegung begonnen werden. Mit Hilfe des Verlegegeräts wird die dünne Trennfolie abgeflammt und das Gitter erwärmt, damit sich die Gitterstruktur dem Untergrund optimal anpasst.
Optimaler Schichtenverbund
Gleichzeitig wird das Bitumen im Gitter aktiviert, um die Affinität zur Bitumenemulsion zu gewährleisten. Durch die knotenweiche Struktur und die offenen Maschen kann sich das Mischgut optimal mit dem Traggrund verbinden und somit einen optimalen Schichtenverbund zwischen den einzelnen Schichten erreichen, der auch den Anforderungen der ZTV- Asphalt entspricht. Denn nur durch einen kraftschlüssigen Verbund zwischen den Asphaltschichten kann das hochzugfeste Gitter die auftretenden Zugspannungen in der Ebene der Armierung verankern. Durch die Vorbituminierung, und den damit guten Verbund zur Fräsfläche kann bei dem Produkt S&P Glasphalt G komplett auf Annageln und Absplitten verzichtet werden. Beim Befahren kann sich das Gitter durch die werkseitige Absandung nicht aufrollen und gewährleistet ein problemloses Befahren mit den LKW‘ s und Fertigern.
Seit 2007 wurden auf verschiedenen Baustellen auf der A9 und angrenzenden Autobahnabschnitten über 100.000 m² Glasphalt G erfolgreich verbaut. 2016 kommen alleine auf der Baustelle zwischen AD Holledau und AS Allershausen über 30.000 m² hinzu.
Talbrücke Holledau
Eine weitere große Herausforderung auf dieser Maßnahme war die Verstärkung auf der Holledau-Talbrücke in Geisenhausen. Durch den Einsatz des hochmodulen Carbonfaser-Gitter Carbophalt G kann der Asphaltoberbau verstärkt bzw. versteift werden. Hier wurde ein Dünnschichtbelag DSH-V 5 mit einer Einbaustärke von 2,5 cm mittels dem hochzugfesten Carbophalt G armiert. Dadurch kann die Liegedauer der Deckschicht deutlich erhöht werden. Zahlreiche unabhängige Institute und Prüforgane im In- und Ausland haben die Wirksamkeit von Nadler Armierungssystemen geprüft und bestätigt.