Starke Basis für internationalen Schiffsverkehr
Weit über eine Million Quadratmeter Fläche mussten für den neuen Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven im »JadeWeserPort« asphaltiert werden. Das entspricht etwa 50 Kilometern Autobahn. Um den enormen Belastungen standzuhalten, die auf die Asphaltbefestigungen einwirken, waren die Qualitätsanforderungen vor allem im Hinblick auf die Ebenheit sehr hoch.
Die Fachleute vertrauten dabei auf einen Super 2100-2, die Ausziehbohle AB 500 TP1 und die Vögele Nivellierautomatik Niveltronic Plus mit Rotations-Laserempfänger.
Die im internationalen Schiffsverkehr verwendeten Containerschiffe werden immer größer. Transporter der neuesten Generation mit einer Kapazität von mehr als 14.000 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit = Standard-Container von 20 Fuß Länge) machen den Bau von Tiefwasserhäfen erforderlich – der einzige derartige Hafen in Deutschland entsteht derzeit in Wilhelmshaven am »JadeWeserPort«: der Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven. Hier werden Schiffe mit bis zu 430 m Länge und Tiefgängen von bis zu 16,5 m landen und ihre Ladung löschen können. An der 1.725 m langen Stromkaje, wie die Kaimauer auch genannt wird, können vier Großcontainerschiffe und Feederschiffe mit bis zu 16 Containerbrücken zeitgleich an einem Terminal abgefertigt werden. Nach dem Entladen werden die Container mit Straddle Carrier weiter transportiert – so wird auf 8 Reifen oft ein Gesamtgewicht von bis zu 100 t transportiert.
Topfebene Fläche mit Laserempfänger
Um den enormen Belastungen standzuhalten, mussten die Straddle-Carrier Fahrstraßen extrem hohe Anforderungen an die Ebenheit erfüllen. Das wurde durch einen dichten Schichtenverbund von Trag-, Binder- und Deckschicht aus Asphaltbeton erreicht. Die Container-Stellflächen dagegen wurden so konzipiert, dass sie gewaltige Lasten ohne Nachgeben der Deckschicht tragen können. Das erreichte die Einbaumannschaft durch eine äußerst grobkörnige Deckschicht, die direkt auf die Tragschicht aufgetragen wurde.
Entscheidend für die hohe Einbauqualität, war der topfebene Unterbau. Die perfekte Ebenheit wurde durch das Nivelliersystem Niveltronic Plus des Super 2100-2 in Verbindung mit dem Vögele Laserempfänger erreicht. Dank seiner großen Reichweite von bis zu 200 m ist er gerade beim Bau großflächiger Areale mit einer durchgehend ebenen Fläche goldwert: Durch den Rotationslaser, der permanent mit dem Empfänger in Kontakt stand, wurden Höhenabweichungen sofort festgestellt und automatisch an das Nivelliersystem weitergegeben. So konnten diese umgehend ausgeglichen und die Vorgaben an die Ebenheit von maximal ± 3 mm eingehalten werden. „Auf den Unterbau sind wir besonders stolz, denn darauf war die Fertigung einer glatten, homogenen und geschlossenen Deckschichtfläche wirklich ein Kinderspiel“, so der begeisterte Projektingenieur Kolja Schwandt.
Ein »Arbeitspferd«
Um die perfekte Ebenheit auf den über eine Million Quadratmetern durchzuhalten, setzte die beauftragte Baufirmen-Arbeitsgemeinschaft Arge CT Wilhelmshaven (Firma L. Freytag, Firma Beton und Monierbau, Firma Georg Koch, Firma Hermann Janssen, Firma Knoll) auf einen Super 2100-2 von Vögel: „Dieser Fertiger bietet höchste Zuverlässigkeit und erzeugt die gewünschte Homogenität der Oberfläche“, erläuterte Volker Schäfer, Leiter des mehrköpfigen Beraterteams. „Der Fertiger war das Arbeitspferd auf dieser Baustelle.“ Das Maschinenkonzept des Fertigers ist auf Großprojekte dieser Art perfekt zugeschnitten. Auch sämtliche Materialförderungsaggregate sind so ausgelegt, dass sie mühelos große Mengen an Mischgut transportieren können. Die Kratzerbänder und Verteilerschnecken sind mit besonders starken hydraulischen Einzelantrieben ausgestattet.
Haltbare Nähte sichern hohe Einbauqualität
Die riesige Einbaufläche am Eurogate Container Terminal Wilhelmshaven war so gut wie quadratisch. Für einen topfebenen Untergrund und einen gezielten Regenwasserablauf musste diese in viele kleine Einzelquadrate aufgeteilt und mit unterschiedlichen Höhen- und Tiefpunkten versehen werden. Dabei wurde der Rotationslaser immer wieder auf den Hochpunkt der „Neuen“ Längsachse positioniert und Längs- (Y) und Querprofil (X) den Anforderungen entsprechend eingestellt. So baute der Fertiger eine Bahn nach der anderen. Auf den ersten Blick ein unkomplizierter Einbau, doch „die Anforderungen an die Haltbarkeit der Nähte gingen weit über den normalen Straßenbau hinaus“, erklärte Volker Schäfer. Deshalb wurden diese schon beim Bau der Tragschicht mit polymermodifiziertem Bitumen bespritzt. Und auch die Nähte der Deckschicht wurden speziell bearbeitet. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: „Es handelt sich um ein Vorzeigeprojekt, ein Referenzprojekt, mit dem neue Qualitätsstandards vor allem im Bereich der Ebenheit definiert wurden.“ Der erste Bauabschnitt des Terminals wurde im September 2012 eröffnet, der zweite und letzte Teil soll 2013 in Betrieb gehen.
Joseph Vögele AG
Internet: www.voegele.info