Glasfaser bis zum Bordstein
Im Dresdner Stadtteil Löbtau wurde die Lübecker Straße im Oktober 2015 an das Breitbandkabelnetz angeschlossen. Zur Aufnahme der Fiberglaskabel wurden drei PE-HD Rohre DA 50 verlegt.
Digitale Infrastruktur schaffen
Auch die unterirdische Infrastruktur wurde nach und nach den heutigen Bedürfnissen angepasst. So sollte die Lübecker Straße im Oktober 2015 an das Breitbandkabelnetz angeschlossen werden. Zur Aufnahme der Fiberglaskabel mussten drei PE-HD Rohre DA 50 verlegt werden, von denen aus die Wohnhäuser mittels „FTTC“ an das Hochgeschwindigkeits-Internet (VSDL) angeschlossen werden. Beim FTTC („Fibre to the Curb“) wird das Glasfaserkabel von der Vermittlungsstelle bis zum Kabelverzweiger geführt und das Signal durch einen optisch-elektrischen Wandler umgesetzt. Dadurch kann der restliche Weg zum Nutzer mit vorhandenen Kupferkabeln zurückgelegt werden und es müssen keine neuen Hausanschlüsse erstellt werden, um das die schnelle Internetverbindung verfügbar zu machen. Deshalb wird diese Anschlussart zum großen Teil für den Ausbau der VDSL-Infrastruktur in Deutschland verwendet.
Grabenlose Verlegung bevorzugt
Um den die wertvollen neuen Straßenbeläge nicht wieder aufbrechen zu müssen, sollte die Verlegung der PE-Schutzrohre über jeweils 54, 112, 100 und 99 Meter Länge grabenlos erfolgen. Den Auftrag zur Ausführung vergab der Bauherr HTP Hoch- u. Tiefbau Pfeffer GmbH an die Spezialtiefbaufirma Firma M&M Gesteuerte Bohrungen und Kabelbau aus Löbau, die viel Erfahrung im unterirdischen Rohrvortrieb, insbesondere dem HDD-Verfahren hat.
Zum seinem ersten Einsatz für M&M kam der Grundodrill 11XP, der sich aufgrund seiner kompakten Bauweise besonders für Bohrungen unter engsten Platzverhältnissen wie z. B. innerstädtischen Bereich eignet. Neben den relativ engen Platzverhältnissen war der hohe Fremdleitungsbestand eine besondere Herausforderung. So erschwerten Fehlsignale durch Straßenbahnoberleitungen und Stromzuführungen für die Signaltechnik die Ortung und eine Eiprofil-Abwasserrohr DN 600 war zu unterqueren. Mit dem Digitrak F5 setzte die erfahrene Bohrcrew modernste Ortungstechnik ein und konnte die Bohrtrasse wie geplant an den zahlreichen Hindernissen vorbeiführen.
Die eigentliche Rohrverlegung verlief zügig und ohne Probleme. Die Ø 80 mm Pilotbohrung durch den relativ harten Untergrund wurde mit dem speziell für sehr kompakte Böden entwickelte HDH-Bohrkopf (HDH Typ 1) in nur 1,5 Stunden erstellt. Dank der guten Freischnitteigenschaften des Bohrkopfs und der perfekt abgestimmten Bohrspülung (100kg Bentonit auf 4m³ Wasser) war ein separater Aufweitvorgang nicht nötig und die PE-Rohre wurden mit dem Standardräumer mit Spülungsnuten in nur 1 Stunde direkt in die Pilotbohrung eingezogen. Die insgesamt 365 Meter Rohr wurden in nur 30 Stunden verlegt.